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10 Jahre Tiger-Ladies



Die Geschichte der Tigerladies begann vor fast 10 Jahren. Anlässlich des Frauentags werfen wir einen Blick auf die Kärntner Sportpionierinnen.


Der Start verlief überraschend reibungslos.

Am 12. Januar 2014 tagte die damals noch ausschließlich männliche Führungsriege der Tigers und beschloss die Gründung einer Frauensektion. Ein sehr weiser Entschluss, der im April 2014 erste Konturen annahm. Am 2. April 2014 betraten die ersten Mädels den Platz: Gerry, Laura, Teresa, Halla und Krista waren die Pionierinnen, die an diesem Tag ein kleines Stück Kärntner Sportgeschichte schrieben. Rebecca, Josi, Sarah, Corinna und Lisi gesellten sich in den nächsten Trainings hinzu. Die (meisten) Teenagerinnen wurden entweder von Hansjörg Morri oder Jürgen Knopper trainiert.


Ein Trio lief schon kurze Zeit später für Graz auf: Gerardina "Gerry" Giannattasio, Josipa "Josi" Grgic und Sarah Senn trugen in Leoben die Farben der Steirerinnen. Das Frauenprojekt lief gut an, und im nahegelegenen Tarvis gründete sich zur selben Zeit ebenfalls ein Frauenteam: Die „Walküren“ wollten in Italien das Feld aufmischen, und bald war die Idee einer austro-italienischen Spielgemeinschaft geboren. Die „Squadra Binazionale“ schrieb sich unter dem italienischen Vereinsnamen ein und trainierte einmal wöchentlich gemeinsam.


Sportliche Erfolge, aber fehlende Breite.

Das Vorhaben unter Cheftrainer Alberto Stentardo florierte sportlich (Erreichen der Coppa Italia 2015 & 2016), innerhalb der Klagenfurter Sektion gab es erste Rückschläge zu verzeichnen. Einige Mädels der ersten Generation beendeten ihre Karriere, und die Klagenfurterinnen waren nunmehr auf die italienische Gruppe angewiesen. Unentwegt pilgerten sie nach Fusine oder Tarvis zum wöchentlichen Training, Sonntag für Sonntag reisten sie zu einem zur Tabelle zählenden Turnier im Großraum Friuli/Venetien. Die „Fixsterne“ Gerry und Rebecca Eder kamen auf viele Einsätze, das US-Girl Victoria Flint sorgte für Furore, und auch die quirlige Febe Scheldeman etablierte sich in der Mannschaft. In Klagenfurt selbst sank die Trainingsbeteiligung jedoch unter die kritische Masse. In jenen Tagen engagierte sich Kerstin Lipouschek (heute Hober-Lipouschek) für den Zusammenhalt in der Truppe, auch wenn sie selbst nicht oft am Platz stand. Ihr war es zu verdanken, dass sich die Frauensektion in einer schwierigen Phase endgültig den gebührenden Platz im Gesamtverein sicherte.


Die zweite Generation steht vor der Tür.

Als dann ab 2016 Julia Holzer, Mizi Babajic, Ramona Kogler & Carmen Werni zum Verein stießen, ging es auch quantitativ wieder bergauf. Die zweite Spielergeneration nahm Form an, und die Reise ging wieder auf die österreichischen Bolzplätze zurück. Die Tigerladies, immer noch mit Tarvis im Verbund, spielten 2016/17 im Hoheitsgebiet von Rugby Austria nach dem internationalen 7s-Format. Das unterschied sich maßgeblich vom italienischen Sonderweg der letzten Jahre, wo quer über einen Platz gespielt wurde. Die Truppe etablierte sich im Mittelfeld, etwas unter den Erwartungen. Im Nachhinein betrachtet war diese Saison jedoch der Nachweis, dass Rugby in Kärnten seine Pionierinnen überdauerte. Von denen war nur noch Rebecca Eder und Rückkehrerin Josi Grgic aktiv. Bei einem Freundschaftsturnier in Linz war es dann im Juni 2017 endlich so weit: Die erste genuine Tigerladies 7s stand auf dem Platz, gewann zudem ein Spiel und legte die Basis für zwei höchst erfolgreiche Folgesaisonen.





Die Vizemeisterschaft 2019 als bisheriger Höhepunkt.

2017/18 näherten sich die Tigerinnen Linz an, wo Josi Grgic erfolgreich als Gastspielerin antrat. In Tarvis zogen mittlerweile dunkle Wolken auf, der Spielbetrieb des einst so erfolgreichen Projekts näherte sich dem Ende und überlebte den Generationenwechsel nicht. 2018/19 benötigten die Tigerinnen also neue Partner und fanden diese in Rugby Oberösterreich, neben Josi Grgic von der sehr umtriebigen Kapitänin und Sektionsleiterin Ramona Kogler initiiert. Es war eine Spielgemeinschaft, die bis heute besteht. Gleich in der ersten Saison sicherten sich die Girls im Heimfinale die Vizemeisterschaft im österreichischen Frauenrugby hinter Rekordmeister Donau Wien. Damit war ein weiteres Stück Kärntner Sportgeschichte geschrieben, und der Gesamtverein feierte damit sektionsübergreifend seinen größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Die Männersektion holte zweimal Bronze im 7s. Das Silber leuchtet gülden.





Der Fortbestand ist gesichert.

Post-Covid war dieses Leistungslevel nicht ganz haltbar. Junge Teams wie Stade oder Wombats streckten ihre Hände energisch nach den Medaillen und Pokalen aus. Aber seit dieser Vizemeisterschaft war der Trainings- und Spielbetrieb bis heute nicht mehr ernsthaft gefährdet. Denise Fischer, heute auch Funktionärin, steht sinnbildlich für die dritte Generation der Tigerinnen: Hohes Engagement, langer Atem. Den benötigt man in Minor-Sportarten, insbesondere wenn man Rugby in einem Land ohne jegliche Rugbykultur betreibt. Im Nachwuchs kristallisieren sich bereits Ruggerinnen der vierten Generation heraus. Es liegt, egal ob bei Frauen oder Männern, an den Spielerinnen und Spielern selbst, eine solche zu etablieren. Sie sind mehr als nur Aktive. Sie sind die Botschafter und „Missionare“ ihres Sports und ihrer Leidenschaft.





Tigerladies Daten & Fakten Gründung

  • 2014 Meisterschaftsbetrieb

  • 2014-2017: Italienische Regionalmeisterschaft 7s (Querfeld): Qualifikation für die Coppa Italia 2015 & 2016

  • Ab 2018: ÖRV 7s Women´s Series: Platz 2 2019


Partner

  • RC Graz (2014)

  • Alp Rugby Tarvisio („Valchirie“ 2014 - 2018)

  • Rugby Oberösterreich (seit Herbst 2019)

  • Specials mention für Donau Wien, das uns immer wieder mit „losen“ Spielgemeinschaften und Einzelspielerinnen aushalf.


Nationalteamspielerinnen

  • Rebecca Eder & Gerardina Giannattasio (2015/Aut)

  • Josipa Grgic (2022-dato/HR)

  • Für die Tigers/Valchirie-Combo spielten vor ihrer Teamkarriere auch Erika Skofca und einmal Aura Muzzo (beide ITA).

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